Trotzdem verlangen Züchter teilweise eine Menge Geld für ihre Welpen.
Weshalb? Weil die Hundezucht mit hohen Kosten verbunden ist. Du kannst dir sicher sein: Für jeden engagierten Hundezüchter sind seine Welpen in Wahrheit unbezahlbar. Aber natürlich bezahlst du nicht nur einen ideellen Wert. Der Preis für einen Welpen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Der Preis wird maßgeblich dadurch beeinflusst, wie viel Geld der Züchter in seine Hundezucht bzw. die Gesundheit seiner Tiere investiert, desweiteren regulieren Angebot und Nachfrage die Preise, genauso wie Genetik, Farbe, Geschlecht. Für eine seltene Farbe oder eine besondere Abstammung kann ein Züchter mehr verlangen, da er auch mehr investieren muss und ihn beispielsweise der Besuch bei einem besonders gefragten Deckrüden mehr Geld kostet.
Aber der Hundezüchter muss doch nur zwei Hunde miteinander verpaaren?
Genau das tun seriöse Züchter nicht. Sie wählen den Deckrüden für ihre Hündin gezielt aus, beschäftigen sich zuvor mit der Genetik von den Hunden und lassen ihre Zuchthündin vor dem Deckakt selbstverständlich tierärztlich untersuchen. Ein seriöser Züchter überlässt nichts dem Zufall. Er verfolgt mit seiner Zucht das Ziel, möglichst gesunde und wesensfeste Hunde zu züchten. Außerdem ist er Mitglied in einem Verein.
Hier mal eine kleine Aufstellung der Kostenpunkte:
Vor der Zucht:
-Anschaffung und Haltung geeigneter Zuchthunde
-Kosten der Mutterhündin bis zur Zuchtzulassung
-Hundesteuer, Haftpflichtversicherungen
-Hochwertige Ernährung der Hunde
-Vorsorgeuntersuchungen
-Deck-Taxe, die Anfahrt zum auserwählten Rüden und gegebenenfalls Übernachtungskosten wenn der Rüde weit weg steht
-Verbandsbeiträge, Gebühren für den Zwingernachweis
-Kosten für Untersuchungen zur Zuchtzulassung und für die Zuchttauglichkeitsprüfung, wie KW, PL, ED, HD, etc...
-Gentests zur Untersuchung auf eventuelle Erbkrankheiten
Nach dem Deckakt:
-Folgeuntersuchungen (z. B. Ultraschall zur Feststellung der Trächtigkeit, um festzustellen wie viele Welpen erwartet werden)
-extra Futter für die trächtige/säugende Hündin
-Wurfkiste
-evtl. Komplikationen bei der Geburt (z. B. Kaiserschnitt)
-Aufzuchtzubehör (Wurfkiste, Prägespielzeug, neue Decken, Kissen, Spielzeug, Leinen, Fressnäpfe, Hundebettchen, Wasser, Leckerlies, Reparatur, Instandsetzung, oder Ersatz von angeknabberte Möbel und anderen Gegenständen)
Nach der Geburt:
-Extra Strom für den Dauerbetrieb von Waschmaschine und Trocker usw.,
-Extra Futter für die Welpen
-Halsbänder für die Welpen
-Zusätzliche Tierarztkosten verursacht durch die Welpen (z. B. Nabelbruch)
-Jede Menge Tücher und Decken zur Auspolsterung der Wurfkiste und des Welpen
-Spielzeug und andere Gegenstände für den Welpenauslauf
-Kosten für Entwurmung, Chippen, Impfungen, die Erstuntersuchung durch den Tierarzt, die Wurfabnahme, EU-Ausweis, Gesundheitsbescheinigungen der Welpen
-Kosten für das Ausstellen der Ahnentafel für die Welpen, für die Welpenmappen und eine kleine Erstausstattung der Welpen für das neue Zuhause.
Sonstiges:
-Porto, Internet- und Telefonkosten, sowie die Kosten für die Homepage
-Kosten für eine adäquate Fotoausrüstung und eine Menge Zeit für die Bearbeitung und Zusammenstellung der Bilder
-Allgemeine Unterhaltskosten für die weiteren in der Zuchtstätte lebenden Hunde
-Hundesteuern, Haftpflichtversicherung
-Arbeitszeit bei der Aufzucht
-ein passendes Auto um mit allen Hunden Ausflüge machen zu können
-Instandhaltungskosten der Zuchtstätte
-Welpen die länger bleiben, falls sie noch kein zuhause gefunden haben oder der Übernahmezeitpunkt erst später stattfinden kann
Wir nehmen uns für jeden Interessenten sehr viel Zeit, beantworten E-mails, vereinbaren Besuchstermine (manchmal sitzt man auch umsonst und wartet, weil der angekündigte Besuch vergisst einen Termin abzusagen)
Wir stehen für jeden Welpenkäufer 365 Tage auch nach dem Kauf eines Welpen zur Verfügung
Weshalb kosten manche Welpen deutlich weniger als andere?
Ganz einfach: Irgendwo wird gespart. Bei einem Preis von unter 500-1200 Euro für einen Welpen solltest du hellhörig werden. Nicht immer sind es nur die fehlenden Papiere, die den günstigen Preis verursachen.
Oft verlangen Hundehändler diese niedrigen Preise – und machen damit sogar noch Gewinn, weil sie die Welpen günstig aus osteuropäischen Ländern importieren. Das Geld, das du beim Welpenkauf sparst, musst du später in den Tierarzt oder einen professionellen Hundetrainer investieren. Die Welpen werden meist unter katastrophalen Bedingungen geboren und wachsen in nicht artgerechter Haltung auf. Sie können nicht nur Erbkrankheiten, sondern auch Infektionskrankheiten und Verhaltensstörungen mitbringen.
Hundezüchter haben einen Fulltime-Job
Was oft vergessen wird: Engagierte Hundezüchter bringen viel Zeit für ihre Hunde auf. Arbeitsstunden und der Aufwand werden mit dem Welpenpreis nicht abgegolten. Dazu kommen die ständige Weiterbildung des Züchters und natürlich die Versorgung der übrigen Hunde. Kosten, die ebenfalls oft unterschätzt werden: Die Waschmaschine, die rund um die Uhr Welpendecken wäscht. Und natürlich jede Menge Hundefutter für die ganze Meute.
Der Preis als Hemmschwelle
Du wärst ein guter Hundehalter und bist perfekt vorbereitet? Leider ist das nicht bei allen Welpenkäufern der Fall. Der hohe Preis dient daher auch ein wenig der Abschreckung – schließlich verleiten 1800 Euro nicht unbedingt zum Spontankauf.
Wer ernsthaftes Interesse hat, fragt nicht zuerst nach dem Preis. Natürlich willst du wissen, wie viel du für deinen Hundewelpen einplanen musst und ob dein Budget reicht. Aber ein Züchter möchte nicht zuerst die Frage nach den Kosten hören, es gibt schließlich wichtigere Fragen, als die Kosten, z.B. zum Charakter oder zur Aufzucht der Welpen. Dem Züchter geht es vorrangig um ein gutes, das perfekte, Zuhause für seine Welpen.
Im Allgemeinen kann man sagen, daß unsere Welpenpreise zwischen 1800€-2500€ liegen.
Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zuwenig zu bezahlen. Wenn wir zuviel bezahlen, verlieren wir etwas Geld, das ist alles. Wenn wir dagegen zu wenig bezahlen, verlieren wir manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
John Ruskin (1819 - 1900), englischer Schriftsteller, Maler, Kunsthistoriker, Sozialökonom und Sozialreformer
Teilweise übernommen von "deine Tierwelt"